1 Einleitung

1.1 Gegenstand der Arbeit und Problemstellung

In der Kommunikationsgesellschaft verfügt eine Großzahl an Haushalten über einen gut ausgestatteten Komplett-PC mitsamt umfassender Medienausstattung wie TV-Karten, schnellen, leistungsfähigen Grafikkarten und Dolby Surround 5.1 (oder höheren) Anlagen. Es liegt nahe, die Vorzüge dieser Geräte auch im Medienbereich wie z.B. dem Digitalfernsehen stärker zu nutzen, da die Grenzen zur Unterhaltungselektronik immer mehr verschwinden. Solche Multimediaanlagen fristen ihr Dasein oft nicht mehr im Heimbüro, sondern sind der Mittelpunkt des modernen Wohnzimmers.
Standardsoftware zeigt einige Mängel auf, die der Bevölkerung durch die Medien bewusster geworden sind. Es wird leistungsfähigere Software gewünscht; mancher Nutzer möchte Software aktiv verbessern. Das Interesse an Opensource-Software nimmt so zu und ist nicht mehr nur ein Interessengebiet einer kleinen Gruppe. Die Vorteile liegen auf der Hand: Opensource- Software kostet oft nichts, ist durch die Verbreitung und die Weiterentwicklung immer auf dem aktuellsten Stand und lädt zum Ausprobieren ein: Im Internet finden Interessierte eine Fülle an Informationen.
Auf der anderen Seite gibt sich der Kunde mit dem Leistungspaket von Software oft nicht zufrieden. Moderne Ansprüche verlangen nach persönlich zugeschnittener Software. Eine Lösung hierfür ist das Konzept3 der Systemfamilien.
Ein Software-Kern, der die Grundfunktionen enthält, wird modular an die Ansprüche angepasst und so um diverse Funktionen erweitert.
Ein Beispiel hierfür ist die Vielzahl an Steuererklärungssoftware für unterschiedliche Nutzergruppen. Das spart nicht nur Zeit im Angesicht steigenden Leistungsdrucks kürzer werdender Produktlebenszyklen, da die Module kontinuierlich wieder verwendet werden können und modular weiterentwickelt werden, sondern auch auf wirtschaftlicher Seite spart die konsequente Wiederverwendung Entwicklungskosten und dient vor allem der Kundenzufriedenheit.
Diese Trends sind aufgrund ihrer Entwicklung zukunftsweisend für die Softwareherstellung.
Deswegen sollen sie verbunden miteinander im Mittelpunkt dieser Diplomarbeit stehen.

1.2 Zielsetzung

Diese Arbeit konzentriert sich auf das Zusammenführen moderner Softwareanforderungen mit den Vorteilen von Digitalfernsehen. Dazu wird in die entsprechenden Domänen von Live- CDs, Digitalfernsehen und Systemfamilien eingeführt.
Hauptaufgabe ist es, Konzepte der Systemfamilienentwicklung entlang des Softwareentwicklungsprozesses zu analysieren und zu bewerten. Dafür werden verschiedene repräsentative Konzepte systematisch untersucht und ihre Vor- und Nachteile beschrieben.
Als Beispiel wird dazu die Konfiguration einer kundenspezifischen Live-CD mit der Opensource-Software VDR und einigen Plugins vorgestellt, analysiert und Änderungen im Sinne des Software Reengineerings vorgeschlagen. Diese Demo-CD wurde in einer Studienarbeit von Melanie Schöppe und Martin Rulsch4 prototypisch geschaffen; sie bietet ein webbasiertes Menü zur Auswahl spezifischer Plugins und startet die nach Kundenanforderungen konfigurierte VDRSoftware.
Diese Live-CD lässt sich im Rechnerlabor der TU Ilmenau booten und ausführen.
Für das praktische Beispiel wurde das an der TU Ilmenau von Herrn Dr.-Ing. Detlef Streitferdt entwickelte FORE -Modell zur Strukturierung von Kundenanforderungen genutzt.

1.3 Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit

Nach den einleitenden Worten über diese Arbeit im 1. Kapitel erfolgt im 2. Kapitel eine Einführung in das DVP-Projekt und das FORE-Modell5. Es werden Live-CD Projekte und ihre Einsatzmöglichkeiten vorgestellt. Es wird auf den Empfang von Digitalfernsehen und Videorecorder am PC sowie ihre dazugehörige Software unter Linux und Windows eingegangen.
Im 3. Kapitel wird die Konfiguration von Software untersucht. Es werden verschiedene Betriebssysteme, Programmierparadigmen und Werkzeuge im Laufe des beschriebenen Softwareentwicklungsprozesses analysiert. Die Systematik besteht aus der Beschreibung des Konzeptes und der anschließenden Bewertung.
Aus diesen Ergebnissen werden Schlüsse für die Konfigurationsdateien der VDR-Software auf der Live-CD gezogen. Im 4. Kapitel wird die bereits existierende Live-CD vorgestellt und ein theoretisches Konzept zur Neu- Konfiguration anhand der Ergebnisse aus Kapitel 3 vorgeschlagen. Zuletzt erfolgt im 5. Kapitel die Zusammenfassung der Erläuterungen und der Ergebnisse dieser Diplomarbeit. Abschließend zeigt der Ausblick, wohin die Entwicklung von Systemfamilien führen wird.
Im Anhang werden eine Reihe nützlicher Informationen zur Verfügung gestellt.


 


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