4 Beispiel im Rahmen des DVP-Projektes

4.1 Ist-Analyse und Domänenwissen

Im Folgenden wird die bestehende CD beschrieben, um mögliche Ansatzpunkte für ein Refactoring zu erfassen.

4.1.1 Beschreibung der CD

Im Labor wird nachstehende relevante Hardware verwendet165:

CPU: Intel Pentium 4 1500 MHz
Festplatte: 40 GB von Maxtor
Grafikkarte: ATI Technologie Inc. Radeon RV 100
DVB-Karten: Technotrend DVB Card „Budget S” und DVB Card „Premium”

Der vollständige grafische Aufbau kann dem Anhang A entnommen werden.
Die vorliegende CD besteht aus einer remasterten Knoppix 3.7 Version mit einem 2.6 Kernel, in der diverse für die Demo-CD nicht notwendige Programme deinstalliert wurden. Dazu kamen die aktuellen DVB-Treiber und der Xfce 4 Desktop166, der wesentlich kleiner und schneller ladbar ist als das von Knoppix standardmäßig zugehörige KDE. Zusätzlich wurde der Apache-Server 2.0 mit dem Python Modul 3.1 sowie dem Python-Programm 2.3 eingerichtet. Dazu wurde VDR inklusive dem Patch167 Elchi installiert.
Der zusätzliche Patch Vanilla kann optional gewählt werden.
Zu Demozwecken wurden folgende Plugins168 installiert:

Bereits integrierte Plugins der Demo-CD169
Name Kurzbeschreibung
Plugin femon 0.07
11.09.2004
Darstellung der DVB Signal Informationen des aktuellen Senders auf den OSD.
Plugin games 0.6.1
23.05.2004
Sammlung von Spielen: Snake, Tetris, Tron, TicTacToe, Minesweeper.
Plugin mp3 0.9.9
16.01.2004
Wiedergabe von mp3s, WAVs etc. Das Bedienkonzept ist Playlisten-zentriert.
Plugin mplayer 0.9.9
16.01.2004
Spielt verschiedene Videoformate wie z.B. (S)VCDs und DVDs ab.
Plugin osdpip
(picture in picture) 0.07.1 26.10.2004
Zeigt gleichzeitig 2 Kanäle auf dem OSD, ein Kanal aus Vollbild, der andere als verkleinertes Bild in einer Ecke. (gleicher Transponder, sonst sind 2 DVB-Karten nötig)
Plugin timeline 0.9.0
02.01.2005
Grafische Darstellung vorprogrammierter Aufnahmen und deren Konflikte im Tagesverlauf.
Plugin tvonscreen 0.7.0
02.01.2005
Anzeige von EPG-Daten von 3 Fernsehsendern in einer TV-Zeitschriften-ähnlichen Ansicht.

Tabelle 28: Plugins der Demo-CD
Die beispielhaften Plugins wurden aus visuellen Gründen für die Demo-CD gewählt. Die jeweilige Bedienanleitung der Plugins ist der Studienjahresarbeit [Schö 2005] S. 8 ff zu entnehmen.
Das fertige System lässt sich in der Laborumgebung ausführen. Die bootbare CD startet automatisch eine Weboberfläche im Warenkorbdesign, in dem Plugins, Patchs und die Bedienung ausgewählt werden können und sich dann die konfigurierte VDR-Software starten lässt. Die Bildausgabe kann über den angeschlossenen Fernseher oder über den installierten Player kvdr gesteuert werden. Die Bedienung erfolgt wahlweise per Tastatur oder Fernbedienung. Dazu wurde das Modul lirc170 eingerichtet.
Die Ansicht der Warenkorboberfläche:


Abbildung 19: Ansicht des Menüs der bestehenden CD

Über Konfigurationsdateien mittels XML-Fragmenten wird die Weboberfläche dynamisch erstellt. Beim Drücken des Startbuttons wird dann die zusammengesetzte Anweisung an ein Terminal geleitet, das den VDR mit den gewünschten Plugins startet.
Die Vorgehensweise sei hier grafisch dargestellt:


Abbildung 20: Vorgehensweise der Demo-CD

Die komplette Notation der FORE-Anforderungen und –Merkmale kann dem Anhang B entnommen werden. Die Notation wird in dem Menü widergespiegelt; realisierte Anforderungen der CD wurden im Programm mit einem „+“ markiert und enthalten jeweils einen weiteren Knoten. Mögliche Auswahl in der ersten Ebene:


Abbildung 21: Umsetzung der Anforderungen als FORE-Notation

Um die Verzeichnisstruktur im Auge zu behalten, seien die für VDR relevanten Pfade hier zusammengefasst:


Tabelle 29: Pfade der Live-CD


  • 165: Vgl. [Schö 2005] S. 6
  • 166: Mehr dazu unter [Xfce 2005]
  • 167: Ein Patch greift direkt in eine Programmlogik ein, da es direkt den Quelltext beeinflusst und die gesamte Nutzerschnittstelle der Software ändert.
  • 168: Ein Plugin erweitert ein Programm lediglich um zusätzliche Funktionen.
  • 169: Vgl. [Schö 2005] S. 8 ff und [VDR-W 2005] Plugins
  • 170: Lirc ist ein Projekt, welches das Programm über eine Infrarotschnittstelle steuern kann. Lirc enthält Gerätetreiber für den Infrarotempfänger und stellt die Signale der Anwendung zur Verfügung.

 


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